Karin Fest, Sabrina Rahman, Marie-Noëlle Yazdanpanah (Hg.):

Mies van der Rohe, Richter, Graeff & Co. Alltag und Design in der Avantgardezeitschrift G, Turia + Kant: Wien/Berlin 2014, 192 Seiten.

ISBN 978-3-85132-736-6

Die programmatische Idee der – historischen – Avantgarde, Kunst in das Leben zu überführen lässt sich an konkreten Objekten aus dem Alltagsleben der 1920er und 1930er Jahre prüfen. Spitzkühler, Herrenanzüge, Vergnügungsparks, Luftstädte und Überfluss durch Technik – in G. Material zur elementaren Gestaltung warfen zeitgenössische Avantgardisten wie Hans Richter oder El Lissitzky einen experimentellen Blick auf Gegenstände des Alltags. Die Berliner Avantgardezeitschrift, erschienen in den Jahren 1923 bis 1926, wendet sich nicht nur gegen die elitäre Hochkultur des Bürgertums, sondern entwickelt Ideen für produktive Interdependenzen zwischen Alltagskonsum, Populärkultur und der Avantgarde.

Die Beiträge dieses Bandes gehen der Bedeutung dieser Objekte im Bereich des alltäglichen Konsums nach und situieren diese und ihre Bearbeitung durch die Avantgarde in einem breiteren historischen und kulturellen Kontext ihrer Zeit.

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Titel beim Verlag

Gedruckt mit Unterstützung des IFK Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften.

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Inhalt

Sabrina Rahman: Preface, S. 11-14.

Karin Fest, Marie-Noëlle Yazdanpanah: Einleitung, S. 15-22.

I. Identität und Exzess

Benedikt Hjartarson: »Wir brauchen eine Kampfzeitschrift« – Die Zeitschrift G als avantgardistisches Medium spiritueller und kosmobiotechnischer Revolutionierung, S. 26-33.

Gabriel Trop: The Vitality of Form: Hans Richter and the Training of the Soul, S. 34-42.

Viviana Costabile, Klaus Neundlinger: Figuren des Kollektiven, S. 43-52.

II. Form und Funktion

Siegfried Mattl: Werner Graeff und der Spitzkühler oder die Listen des Künstler-Ingenieurs, S. 56-67.

Sabrina Rahman: Faces of Internationalism: G and the New Typography, S. 68-74.

Patricia Paula Konarzewski, Marie-Noëlle Yazdanpanah: »Angezogen sein, heißt ein Körperbewußtsein haben« oder warum der Berliner Mann sich nicht anzuziehen weiß, S. 75-83.

III. Utopie und Architektur

Daniela Schmeiser: Ludwig Mies van der Rohe: Bürohaus – der rationelle Bau, S. 88-94.

Andreas Nierhaus: Großstadt als Maschine, S. 95-102.

Klaus Müller-Richter: Friedrich Kieslers »Stadt in der Luft«, S. 103-111.

IV. Vergnügen und Überfluss

Paul Dobryden: G at the Berlin Lunapark, S. 126-122.

Sema Colpan: Der Ingenieur als Blaupause für die Kunst, die Kunst als Blaupause für die Technik, S. 123-131.

Ingo Zechner: Ökonomie des Überflusses: Der andere neue Mensch, S. 132-140.

Matthew Feminella: Von Übermaß zu Überfluss, S. 141-146.

V. Film und Komposition

Karin Fest, Carina Lesky: »Expressio-Furioso«: Zu den Perspektiven eines Filmamateurs, S. 150-160.

Lydia Nsiah: »Es lebe die elementare Gestaltung« – der beseelte Werbefilm, S. 161-168.

Inga Pollmann: Zum Fühlen gezwungen: Mechanismus und Vitalismus in Hans Richters Neuerfindung des Films, S. 169-176.

Marina Sawall: Orchestration der Linie. Viking Eggeling – Naum Gabo – Constantin Brancusi, S. 177-187.

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